Wir lesen im Tagesspiegel: „Wochenlang unterwegs, Nächte und Sonntage fern der Familie. Früher galten Lastkraftfahrer als Kapitäne der Landstraße. Das hat sich geändert” Weiter heisst es:
„Sonntag ist Filmtag. Bartek hat die große Frontscheibe seiner Zugmaschine mit einem Vorhang verdunkelt. Der Laptop zum Filmegucken liegt auf dem Armaturenbrett. Bartek sitzt, wo er immer sitzt, auf seinem breiten und bequemen Fahrersessel. Der federt zehn Zentimeter hoch, wenn Bartek aufsteht. Barteks Frau und sein kleiner Sohn lächeln von Fotos auf ihn herunter. Der Innenraum seiner Fahrerkabine ist mit schwarzem Kunstleder verkleidet. Von der Decke hängt ein kleines Holzkreuz.
Bartek ist Fernfahrer, 28 Jahre alt, ein bisschen schwer um die Hüften, einer von tausenden Berufskraftfahrern, die im grenzenlosen Europa Tag und Nacht außer an Sonntagen unterwegs sind, damit die Supermarktregale mit irischer Butter, spanischen Paprikas, portugiesischem Rotwein und Trauben aus Griechenland gefüllt sind. Den Sonntag verbringt er auf einem Rastplatz am Berliner Ring. Die Kennzeichen der Sattelzüge sagen nichts…“